„Spotleid“ wirft sich selbst auf den Markt

Spotleid MoneyErstklassige Identitäten günstig abzugeben Online-Community „Spotleid“ wirft sich selbst auf den Markt

Die Übernahme kompletter Internet-Gemeinschaften ist unter den Großgrundbesitzern im Web zu einer kostspieligen Gewohnheit geworden. Man erinnere sich nur an die jüngsten Yahoo-Großeinkäufe flickr und del.ici.ous. Das Kreativ-Forum „Spotleid“ lässt es jetzt auf einen so einmaligen wie endgültigen Versuch ankommen: Auf der Suche nach dem eigenen Marktwert bietet sich die berüchtigte „Mutter aller Communities“ selbst zum Kauf an. Im Lieferumfang enthalten: Die Domain, die Software und 333 Mitglieder.

Sicher, Spotleid ist nicht flickr. Dennoch hat das Forum mehr als solide Werte vorzuweisen: Ca. 8000 Besucher frequentieren die Seiten täglich, nicht zuletzt weil die insgesamt 750.000 Beiträge in den Suchmaschinen oft ganz oben rangieren, wenn es um Design-Themen geht. Dazu kommt eine zu größen Teilen eigenhändig entwickelte Foren-Software, die ungewönliche Gestaltungs- und Funktionalitäts-Anpassungen zulässt. So wie beispielsweise der Bad-Word-Filter: Benutzt jemand die bei Spotleid verpönte Chatter-Sprache und bedankt sich etwa mit einem lapidaren „thx“, wird dies automatisch durch die Formel „Vielen Dank auch im Namen meiner Eltern“ ersetzt.

Solche Gaga-Features sind typisch für Spotleid. Das Design-Forum mit den haarsträubenden Wortspielen und selbstgestalteten Spezial-Smilies ist bekannt für seine schrägen Aktionen. So gab Gründer Stephan Günther alias „Fabu“ vor drei Jahren sein Spotleid schon einmal zur Versteigerung frei. Damals jedoch mit einem absichtlich zu hoch angesetzten Startpreis und dem einzigen Ziel, die Mitglieder wieder einmal gehörig zu erschrecken. Jetzt findet sich die Community erneut bei eBay, diesmal jedoch ist es Fabu ernst: „Ich will es wissen. Wer das höchste Gebot abgibt, bekommt Spotleid – ohne Wenn und Aber!“

Und was sagen die User – hauptsächlich Designer und Medienschaffende? Schließlich mussten die sich in ihrer Bewerbung um eine der begehrten, auf 333 Plätze limitierten Mitgliedschaften abstrusen Fragebögen und peniblen Ausleseverfahren stellen. Doch anstatt sich über den Ausverkauf zu beschweren, tragen sie das New Economy Experiment begeistert mit. Etwa 100 private Homepages, Blogs und Firmenauftritte wurden mittlerweile zu einer beispiellosen Kampagne gleichgeschaltet. User „Horst“ findet die Perspektive reizvoll: „Wer uns bekommt, kann mit uns machen, was er will.“ Bei Spotleid würde an dieser Stelle wohl ein anzüglicher Smilie folgen.

Die eBay-Auktion wurde bisher fast 8.000mal aufgerufen, die Gebote steigen stündlich. Der erforderliche Mindestpreis wurde allerdings noch nicht erreicht. Spotleid-Chef Fabu stellt jedoch klar, dass es sich nicht um einen Fake handelt: „Es ist ein realistischer Betrag im vierstelligen Bereich.“ Am 31. Januar wird dann die Frage nach dem Wert eines Forums endgültig beantwortet sein.

Das Objekt: Community zu verkaufen. http://www.spotleid.de
Die Auktion: Spotleid bei eBay. http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=8756299095
Die Kampagne: 100 Websites im Dienst der Sache. http://spotleid.magkes.de/

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2 Comments:

  1. derRENNER
    Januar 30, 2006
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    Bin mal gespannt wie hoch der Preis noch geht. Steht ja schon bei 5.000 und geht noch ne Weile.

    Weiss gar nicht was so toll daran sein die Domain von spotleid.de zu besitzen. goldtown.de is doch bestimmt eh mehr wert ;-)

  2. STE7130
    Januar 31, 2006
    Reply

    ich glaube die lassen sich ihren RELAUNCH bezahlen … naja, 500€ im monat soll es ja abwerfen, doch das problem ist … wenn man was auf der website ändert, laufen einem die user weg bei spotleid. … das wäre doof


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